joäna abroad

Tuesday, September 26, 2006

verzögert

Okay, Schwester Nr. 2 hat recht, vielleicht sollte ich mal wieder ein paar Neuigkeiten aus meinem unglaublich spannenden Leben veröffentlichen. Allerdings weiß ich ja nicht ob das wirklich wen interessiert was ich hier so produziere, aber schließlich ist ja niemand gezwungen wir leben ja alle in (mehr oder weniger) freien Ländern. Da ich ja unglaublich aktive Mitpraktikanten habe, haben wir letztes Wochenende mal wieder oooz die Ausflüge unternommen. Am Samstag habe ich zum ersten Mal die Golden Gate Bridge überquert was ziemlich beeindruckend war. Wir haben dann ein bisschen Zeit in Sausalito verbracht, das ist so ein Nobelstädtchen direkt am Wasser und ziemlich schön. Anscheinend leben dortauch ziemlich viele Möchtegern-Autoren und Künstler. Ich habe versucht mir den ultimativen Masterplan auszudenken, wie ich es schaffen kann halbjährlich in Kalifornien am Strand zu leben. Eine Idee war mir in L. A. einen Filmproduzenten anzulachen und der soll mir dann ein HAus kaufen entweder in so einem schönen Teil von San Francisco oder eben in Sausalito. Vielleicht schreib ich ja auch bald mal den mega Bestseller und dann werd ich so ein kalifornischer Lebenskünstler... was mich in Sausalito ganz besonders fasziniert hat war die örtliche Polizei! Was haben die bloß mit ihren Flamingos? Werden da vielleicht alle Schwulen Polizisten hinbeordert damit die nicht in San Francisco sind?überhaupt... was ist das denn für ein Denkmal? Wir haben verschiedene Theorien aufgestellt. Entweder die zwei Kreise stehen dafür dass hier nur verheiratete Polizisten/innen eingestellt werden, was meine Schwulen These allerdings nicht unbedingt stützen würde. Eine andere Möglichkeit wäre dass die Kreise die Augen des Gesetzes symbolisieren, mein Mitpraktikant Michael meinte dass die Kreise zwei Donuts sind und das Polizistenfrühstück schlechthin darstellen - die These war mir sehr einleuchtend allerdings auch ein bisschen zu unromantisch. Ich persönlich glaube ja dass die Templer im Mittelater gemeinsam mit dem Barbarossa den Stein aufgestellt haben und die Kreise ham sie oben drauf gemacht damit die Illuminaten auch noch was zu tun haben. Und außerdem kann man durch die Löcher super Zuchini stecken! Macht keinen Sinn? Ooooh doch - ihr müsst nur die Anzahl der Flamingos mit der Zahl der Kreise multiplizieren und dann 19 dazuzählen...! Na ja, mit den Autos die die dort haben können die Polizisten wohl eh keine Verfolgungsjagden machen, die sind eher um son bisschen am Strand entlang zu cruisen...
Wir konnten uns schließlich doch noch von der Polizei losreißen, haben bisschen den Blick übers Meer genossen und sind dann schließlich die Küste weiter hoch gefahren, die Landschaft dort ist unglaublich schön! Hohe Bäume, Felsen, Wälder, Wasser... und natürlich Sonne - obwohl das mit der Sonne ist so ne Sache - wir hatten den schönsten Sonnenschein in Sausalito und dann fuhren wir weiter weil wir an den Strand wollten und je näher wir an den Strand kamen, desto mehr Nebel kam auf. Am Strand wars dann doch eher kalt, dafür gabs ein paar heiße Surfer zu begucken - so richtige Biderbuchkalifornier - wir haben unsere Füße trotzdem ins eisige Wasser gehalten.
Als Hardcore Ausflügler waren uns 2 Ziele nicht genug und deshalb sind wir weiter in nach Norden zu so ner Landzungegefahren wo man wohl Wahle sehen kann und ein toller Leuchtturm steht da auch. Hier hatten wir wieder super Glück mit dem Nebel und wir haben keine Wahle gesehen aber dafür einen erlegt: und ein paar tolle Bäume fotografiert... ich steh doch so auf Bäume!
Da wir ziemlich weit rausgefahren waren hatten wir einen Heimweg von schlappen 3 Stunden... dafür sind wir noc ein paar Kühen begegnet. Ich hatte ja tolle amerikanische Supercows erwartet, aber die sahen mir dann doch eher nach Schleswig-Holstein aus. Sabrina meine Mitpraktikantin meinte nur "na die ham wir in Aachen auch" also wegen den Kühen lohnt es sich nicht unbedigt nach Kalifornien zu gehen, wobei Kühe natürlich toll sind!
Am Sonntag haben wir als unermüdliche Ausflügler nochmal San Francisco unsicher gemacht und unter anderem ein Festival besucht von dem ich aus diversen Gründen keine Fotos veröffentlichen werde. Ich habe noch einen leichten Schock...
Ach ja, unterrichten tue ich auch noch ab und an, gestern das erste Mal Englisch und dann auch noch Lyrik... morgen Geschichte 6te Klasse auf Englisch die Sumerer sind das Thema, nicht so dass ich etwas über die wüsste, aber das tut ja nix zur Sache. Den Geschichtsunterricht für die 9te hab ich heute allein geplant weil der Lehrer eine unvohergesehene Besprechung hatte. Wahrscheinlich sagen die Schüler in 3 Jahren "von der Weimarer Republik hab ich ja keine Ahnung, da hatten wir diese inkompetente Praktikantin!" aber das ist ja nicht so schlimm. Man kann sogar Geschichte studieren ohne Ahnung von der Weimarer Republik zu haben!
In diesem Sinne, inkompetente Grüße von der Sumerer Spezialistin

Tuesday, September 19, 2006

komatös

Die Woche hat gerade erst angefangen und ich bin sowas von erledigt das ist schon fast unschön! Und das nicht etwa weil ich in gewissen Freiburger Lokalitäten versucht habe Freiburg zur PartyHauptstadt zu machen - das erledigt die Crew vor Ort...!
Eigentlich sollte ich ja super ausgeruht sein, nachdem wir am Sonntag einen Ausflug nach San Francisco gemacht haben. Das Wetter war extrem schön, wie aus dem Bilderbuch und deshalb haben wir eigentlich beschlossen mal über die Golden Gate Bridge zu radeln. Vor lauter Wasser, Leuten, Sonnenschein und Reden haben wir aber irgendwie die Fahrradverleihe verpasst, weshalb wir uns dann aufs Cable Car Surfing und unsere Füße im Pazifik baden verlegt haben. insgesamt also ein sehr lohnender Ausflug und ein geradezu superbes Wochenende!
Da ich aber die vorbildliche Praktikantin sein will die ich ja bin, ist seit gestern diese Ausflugsache vorbei und ich arbeite hart daran mich als Lehrerin zu beweisen. Ich habe einen neuen Nachhilfeschüler, bin bei der Hausaufgabenbetreuung für Englisch mit zuständig, versuche mich als Theatercoach, hatte heute meine erste Unterrichtsbesprechung und werde am Donnerstag das erste Mal Geschichte unterrichten. Auch noch den Versailler Vertrag und Weimarer Republik... ist ja nicht so dass das mein Lieblingsthema oder Spezialgebiet ist, aber über Maskenspiele wollte hier niemand was wissen und über die Staufer in Waiblingen auch nicht... . Da ich außerdem meinen Nachhilfeunterricht jetzt nicht mehr am Unterricht der Englischlehrerin ausrichte, weil Ruf der WIldnis doch zu schwer für die beiden Schnuckis is,t und ich außerdem noch in der 10. und 9. Klasse hospitiere, habe ich noch 3 neue Bücher zu lesen und eigentlich wollte ich noch der 9. Klasse was über den Spanish-American War erzählen. Ich bin also ganz gut beschäftigt und langweile mich nicht zu Tode in Mountain View. Übrigens sollte sich das nicht nach Jammern anhören, komischerweise macht es mir Spaß mir zu überlegen was man wem wie beibringen sollte und die Schüler und Lehrer sind hier wrklich nett (vorallem die amerikanischen Englischlehrer!) außerdem muss ich die Chance nutzen so viel wie möglich auszuprobieren, damit ich eventuell herausfinde ob ich das überhaupt machen kann und will. Jetzt gehe ich aber noch Schwimmen bevor die Sonne mich ganz verlässt oder eventuell die Laubvertreter auftauchen!
Es grüßt die komatöse Schulmeisterin

Saturday, September 16, 2006

weggehen #2

gestern Abend haben meine Praktikantenkollegen und ich den zweiten Versuch unternommen im hübschen Kalifornien ein bischen Party zu machen. Dank Mozartjahr wurde gestern an der Schule der Mozartfilm gezeigt und danach wollten wir bisschen was trinken gehen. Die ganze Angelegenheit war dann doch so ein bisschen enttäuschend, weil es unglaublich wenig Bars hier gibt und so saßen wir für ne Weile in nem spanischen Restaurant - der Kellner war leicht unfreundlich, weil nur 3 von 6 was gegessen haben - der Laden hat uns dann auch um 12 ordentlich rausgeworfen und dann gab es aber auch gar nichts anderes wo man noch hätte hingehen können zum gemütlich stzen und was trinken. Okay, ich gebs ja zu ich hab mich auch geweigert in die Buddha Lounge zu gehen, weil ich keine 10 Dollar zahle für einen Laden in dem oooz die schlechte R nB Müll-Musik läuft und man sicher nicht irgendwo sitzen kann... jetzt warte ich geduldig auf weitere Versuche, vielleicht ja nochmal in San Francisco. Bin von der Schule sowieso viel zu erschöpft um noch Energie zum Feiern aufzubringen!
Allerbeste Grüße ins partywillige Deutschland... die Partymaus

Friday, September 15, 2006

lärmbelästigung!

da hatte ich die tolle Idee meine Mittagspause zu nutzen um nach Hause zu fahren und ein paar Runden zu schwimmen und mich danach zu sonnen.Kaum hab ich meine ersten paar Bahnen geschwommen kam der erste Mexikaner mit seinem Laubbläser und veranstaltet ooz den Rabbatz ich habe daraufhin versucht selbigen auszublenden und weiterzuschwimmen aber kurz daruf stand auch schon der zweite daeine halbe stunde lang liefen die mit ihren blöden Laubbläsern rum damit auch ja kein Blatt mehr um den Pool und auf dem Rasen rumliegt. Was auch ein rumliegen am Pool verhindert hat ich wollte sie dann nicht drauf aufmerksam machen dass alle 10 sekunden wieder ein Blatt vom Baum fällt und sie somit 24 Stunden lang Laub pusten könnten - die hätten das sicher gemacht! jetzt muss ich wieder weg - Kinder beaufsichtigen :) die haben ungefähr den gleichen Lautstärkepegel wie die Laubbläser!

Monday, September 11, 2006

finding my way around

Fast eine Woche wohne ich jetzt schon in Mountain View, da wird es langsam Zeit dass ich meine ersten Impressionen mit euch teile. Am Samstag habe ich mir endlich ein Bike gekauft, eigentlich wollte ich ja eins von diesen oooz coolen Teilen die aussehen wie eine Harley und mit denen man dann schön cruisen kann. Aber ich bin nunmal zumindest ein Teilschwabe und als solcher kann ich nicht soviel Geld ausgeben für ein Fahrrad dass ich nur drei Monate fahren werde. Deshalb hab ich mal eben den einzigen Fahrradladen in der Gegend ausfindig gemacht der gebrauchte Fahrräder verkauft und mir (direkt gegenüber von Stanford University) ein hübsches rotes Fahrrad gekauft, mit dem ich seitdem durch die Gegend cruise. Das ist übrigens in Amerika gar nicht so einfach! Ich bin ja generell nicht so der Fahrrad-im-Straßenverkehr-Checker, aber das Freiburger Kopfsteinpflaster ist mir trotz Straßenbahngleisen noch lieber als diese fetten dreispurigen Straßen wo die Monster SUVs einfach so an einem vorbeibrausen... meine erste Handlung war daher auch mir eine Bike-map zu besorgen und zu schauen welche Sraßen überhaupt eine Bike-Lane haben.
Nachdem ich es von Stanford wieder sicher nach Mountain View geschafft hatte, habe ich mich auf dem dortigen Mountain View Wine-Festival vergnügt und Sozialstudien angestellt:

Als ich das Schild sah, musste ich doch kurz überlegen wie soh ein Festival wohl in Deutschland aussehen würde:
vormittags gehen die Eltern mit ihren Schulkindern hin und der Kindergarten verkauft Kekse, nachmittags treiben sich die älteren Schulkinder alleine herum und geben ihr Taschengeld aus und ab 18 Uhr wird sind die ersten 15 jährigen vollalkoholisiert aufzufinden, ab 7 geht dann die Party richtig los und die ortsansässige freiwillige Feuerwehr fängt an zu löschen.... um 6 war die Party in Mountain View leider schon vorbei... interessant dass die Alkohol nur dann ausschenken wenn die Sonne knallt und es 30° hat, aber gut... es saßen auch einige sehr bleiche Leute am Rand was vielleicht auch daran gelegen haben könnte: (viele Grüße an Sarah, ich dachte nur die Schotten ständen auf sowas...aber vielleicht gehört der Stand ja einem schottischen Einwanderer?)
Insgesamt wurde auf dem Wine Festival aber auch mehr geshoppt als getrunken, besonders bezeichnend fand ich diesen Stand:

Dazu passend verschenkte die Mountain View Police selbiges:

Mountain View ist trotzdem nicht Michigan, sondern noch sehr liberal, was man auch an der Buchauswahl sehen kann:

Die Stadt hat durchaus auch Hippiepotential
alles in alllem war der Samstag ein äußerst erfahrungsreicher Tag (kann man das so sagen?) und ich hab sogar noch ein Kompliment für meine schönen BLAUEN Augen bekommen...da war der Komplimentierende wohl auch ganz gut blau!
Am Sonntag hab ich mich dann auf mein tolles neues rotes Bike geschwungen und die Natur erkundet, ich lebe hier ja in der Bay Area, also wollte ich mal zur Bay, zum Wasser fahren, besonders lang hat es nicht gedauert, bis ich dort war, ich hab sogar ein paar Leuten schon den Weg erklären können. Die Landschaft hier ist schon sehr beeindruckend, eine Weile bin ich ganz nah am Wasser gefahren, nur dann hatte ich plözlich die Idee dass im Gras vielleicht ein paar hübsche Schlangen wohnen könnten und ich bin ja ein klein wenig paranoid wenn es zu diesen hübsche Reptilien komt :) also hab ich mich wieder auf den geteerten Weg begeben. Das Wasser sah auch von dort oben sehr schön aus, außerdem werd ich wenigstens im September noch ein bisschen braun... und Pelikane hab ich auch gesehen:
.
Heute war ich dannzum ersten Mal offiziell an der Schule, ich hatte schon am Mittwoch und Donnerstag bisschen bei der Nachmittagsbetreuung geholfen, aber außer der Grundschullehrerin und einer Englischlehrerin waren alle auf Klassenfahrt. Heute habe ich also ein paar mehr Lehrer kennengelernt und auch ein bisschen was über meine Aufgaben erfahren. Zwei Kindern die gerade erst aus Deutschland gekommen sind werde ich "Nachhilfe" geben, in der Zeit in der sie eigentlich American History hätten, weil viel Unterricht auf Englisch stattfindet und die beiden da nicht mitkommen. Außerdem arbeite ich mit der einen Englisch und Geschichtslehrerin zusammen die die sechste Klasse in Englisch und Geschichte unterrichtet und in Englisch immer Bücher liest die die Epoche behandeln die sie in Geschichte gerade unterrichtet. Sie unterrichtet auch American History weil "das keiner machen will" und sie davon eigentlich auch nicht so viel Ahnung hat. Sie hat eigentlich Literatur studiert... wenn ich will darf ich dort den Unterricht gestalten. Zweimal die Woche muss ich bei der Nachmittagsbetreuung helfen (also die Erst- bis Drittklässler beim Spielen beaufsichtigen oder mit ihnen spielen) und dann werde ich wahrscheinlich noch bei der Theatergruppe mitmachen. Die anderen beiden Praktikanten habe ich auch kennengelernt, was äußerst nett war!
Wie ihr seht geht es mir ganz gut, ich habe auch schon zwei Kapitel von "Ruf der Wildnis gelesen" weil ich das morgen mit den beiden Nachhilfekindern bearbeiten werde... drückt mir die Daumen dass ich auch nett bin :) und fühlt euch gedrückt von mir!

Saturday, September 09, 2006

angekommen...die Odysee hat ein Ende

Nach 5 Tagen fleißigem Sightseeing musste ich letzten Sonntag meine Koffer wieder zusammenpacken und mich mal in die Nähe von Mountain View begeben. Mein Plan war ja eigentlich gewesen mir in San Josè ein Zimmer zu suchen, also hab ich mich mit meinen ooooz schweren Koffern in den Zug gesetzt und bin einsam und müde nach San José gefahren um mir dort zwei Zimmer anzuschauen die ganze Sache war extrem unerfolgreich, da hier zwar öffentliche Verkehrsmittel existieren und sogar einige S-Bahnen fahren, aber die Verindungen in die Wohnviertel sind nicht ganz so toll, außerdem scheint es unmöglich zu sein hier mal eine Straßenkarte zu bekommen die die Verkehrsmittel beinhaltet, also bin ich immer schön zum Busfahrer, hab dem die Karte gezeigt und gefragt ob der da hinfährt... das Zimmer das ich mir ausgesucht hatte lag aber so schön weit draußen dass ich am Ende sicher 1 Stunde durch die Hitze gelaufen bin mit dem meeeega Ruckack auf dem Rücken, weil ich meine Taschen zwar am Bahnhof lassen konnte aber meinen Laptop und so paar andere wichtige Dinge dort nicht lassen wollte. Die ganze Sache war extrem ermüdend und demotiviered, erschwerend kam noch hinzu, dass ich dachte ich gehe mal in ein Hostel in San José nur leider gan es da keines! Das einzige was ich gefunden hab war in Saratoga. Ich hatte schon in San Francisco einen Engländer kennengelernt der total begeistert erzählt hat dass das Hostel total toll sei, es sei nämlich mitten im Redwood Tree Park und überhaupt total toll. So wie der das erzählt hat klang es so als ob das Hostel sehr nah bei San José sei...auf der Website war auch eine Busverbindung angegeben, man solle den Bus 22 nach Saratoga Village nehmen und dann anrufen, dann werde man abgeholt. Ich stand also mit meinen Riesentaschen am Bahnhof von Sunnyvale komplett am Ende von meiner unerfolgreichen Wohnungssuche und will zum Bus 22 da erzählt mir jemand dass dieser Bus da gar nicht fährt (dabei stand das doch so auf der Website...) also ruf ich im Hostel an und die meinen ich sollte den Bus 54 nehmen. Kurz darauf hatte ich schon einen Mexikaner an der Backe der mir erzählen wollte ich sollte den Bus 24 nehmen, das sei nämlich sowieso der letzte Bus der fahre (um halb 9!) in dem Moment hätte ich mich liebsten auf den Kinderspielplatz gelegt und besoffen! Ich war so unglaublich müde, erschöpft und enttäuscht von dem erfolglosen Tag und dem vielen Gepäckrumgetrage ich wollte eigentlich nur in ein Bett und schlafen. Aber da ich ja so ein zuversichtlicher Mensch bin :) hab ich mir noch ein paarmal den Nina-Ruge Satz vorgesagt und den Busfahrer gefragt ob er wirklich nach Saratoga fahre auch wenn das nicht auf dem Schild stehe... er fuhr natürlich nicht nach Saratoga, aber an der Art wie er reagiert hat, wusste ich einfach dass irgendwie schon alles gut wird. Es ist einfach unglaublich wie hilfsbereit manche Menschen sind! Schlussendlich stand ich dann an einer Tankstelle und hab darauf gewartet dass mich jemand vom Hostel abholt und als die Frau dann aus ihrem Auto stieg und mein Zeug einlud und meinte "we are certainly glad to have you" dachte ich mir nur: okay es wird gut! Sie meinte dann ich müsste jetzt den "Test" machen: Auf welcher Sprache sei die Musik die aus ihrem Radio komme? Nachdem ich da erstmal überhaupt nichts identifizieren konnte, meinte ich Portugiesisch und ich glaub in dem Moment hatte ich ihr Herz erobert :) ich sei nämlich die Erste die das auf Anhieb erkannt habe... vielleicht war es aber auch als ich ihr erzählt habe, dass einer meiner Lebenspläne war den Figo zu heiraten... Sylvia ist nämlich Portugiesin.
Das Hostel ist wirklich wunderschön gelegen und extrem gemütlich, nur leider extrem weit ab vom Schuss, als ich es am Montag dann endlich nach Mountain View geschafft hatte, war mir eigentlich klar dass ich an dem Tag ein Zimmer finden muss, zumal man da oben auf dem Berg weder Handyempfang noch Internet hat und auch keine Termine ausmachen kann. Ich hab mir also ein Zimmer angeschaut und den Mitbewohner wohl so beeindruckt dass er mir gleich zugesagt hat. Am anderen Tag hab ich dann Hilfsbereitschaft komplett erfahren: mein Zimmer ist unmöbliert (dafür sehr günstig - im Vergleich) und nicht nur meinte Sylvia dass sie mich vom Hostel abholt (sie lebt nämlich in San José und muss selbst immer 20-30 min dorthinfahren) und in der neuen Wohnung absetzt, weil ich ja kein Auto hab ist sie für mich eine aufblasbare Matratze kaufen gegangen, und hat mir Geschirr, Besteck, Leintücher, Vorhänge und so viel mehr gegeben, weil sie meinte sie hätte ja sowieso genug Zeug, weil sie öfters Sachen für das Hostel gekauft hätte etc. ich bin immer noch ganz hin und weg wenn ich darüber nachdenke! Die Frau ist unglaublich, sie ist 65, hat dieses Hostel, einen Garten aus dem sie mir Tomaten mitgebracht hat und unterrichtet nebenher noch. Sie hat sich kurzerhand zu meiner "fairy godmother" erklärt.
Auf jeden Fall wohne ich jetzt in einem Appartment mit Pool und Zitronenbaum drüber zur Schule laufe ich 20 min und die "Innenstadt" ist auch nur 12 min zum Laufen. Das ganze ist natürlich nicht perfekt, aber sehr gut!
Bilder gibts wann anders, google hat zwar die ganze Stadt mit WIreless ausgestettet aber das ist saulangsam und irgendwie werden die nicht geladen...
Ach ja, auch wenn es mir gut geht und das Wetter toll ist: ihr fehlt mir!!! Wirklich!

Friday, September 01, 2006

..land of the free... oder doch eher der begrenzten Unmöglichkeiten?

Mir war ja eigentlich schon bewusst, dass Amerika eben Amerika ist und nicht Europa und deswegen ein wenig beschränkter sein wird. Das fing schon an mit unserem Plan ein bisschen feiern zu gehen. Eine meiner Zimmergenossinnen war noch nicht ganz 21 und deshalb durften wir in die Bar die direkt ums Eck war gar nicht rein. Das Viertel in dem das Hostel ist lädt nun auch nicht wirklich dazu ein durch die Gegend zu wandern und was anderes zu suchen. Also haben wir uns im Liquor Store ein paar Biere gekauft - stilecht in der braunen Papiertüte - und die dann stilvollst auf dem Dach des Hostels gelehrt mit absolut atemberaubender Kulisse! Man kann die Bay Bridge von dort aus super sehen. Nach ein paar Minuten kam dann allerdings schon der Hostel Besitzer und meinte das sei nicht erlaubt after dark noch auf dem Dach wegen Sicherheit und so. Wir konnten ihn schließlich doch überreden uns dort sitzen zu lassen, es war allerdings saukalt! Was das Wetter angeht muss ich übrigens dem Herrn Hemmingway durchaus Recht geben, die kältesten Winter sind wohl die Sommer in San Francisco! Tagsüber ist es zwar richtig schön warm, wenn sich der Nebel so gegen 12 verzogen hat, und ich habe auch schon ein leicht angebranntes Gesicht, aber so gegen halb 7 fängt der Wind zu pusten an, dass es nicht mehr schön ist und dann hat es ganz schnell nur noch 16-18 Grad. Ich bin zumindest froh, dass ich meine stylische braune Mütze, meine Winterjacke und meine Wollpullis eingepackt habe, die haben mir alle schon gute Dienste geleistet!
Gestern hab ich mir schön Blümchen in die Haare gesteckt und bin durchs ehemalige Hippieviertel gezogen, hat mir sehr gut gefallen, auch wenn die Blumenkinder etwas rar geworden sind, die Geschäfte und die Häuser dort waren sehr witzig! Außerdem hab ich auch noch ein paar schöne typisch Viktorianische Holzhäuser fotografiert, nur leider macht sich meine Kamera gerade einen Spaß draus alle Bilder die ich mache mir plötzlich als unbekanntes Dateiformat anzuzeigen, deshalb sind 70% meiner grandiosen Bider verschütt und ich habe nur meine mentalen Bilder, die ich etwas schlecht mit euch teilen kann. Ich hab jetzt mal die Karte neu formatiert, vielleicht hilft das ja...
Auf meinen Streifzügen kam ich auch des Öfteren an Spielplätzen vorbei, leider konnte ich keine dieser Anlagen persönlich testen, da:
Aber gut, so geht das weiter, in den Parks darf man keinen Alkohol drinken, in den Bars und Cafes nicht rauchen... aber es soll keiner sagen ich sei nicht flexibel, ich werd jetzt eben mal drei Monate nicht auf dem Kinderspielplatz abhängen und mich nicht im Park besaufen!
Damit ihr mal seht wie schön San Francisco ist:
Das ist die "crookedest street of the world" dabei ist es wohl nichtmahl die kurvigste in San Francisco, aber gut, wir sind ja nicht so!
Und das ist einfach ein Foto von dem Hafen und der Golden Gate Bridge.und zum Abschluss noch ein paar exotische Blümchen von dem Blumenkind Johanna...