joäna abroad

Friday, November 26, 2010

ich muss durch den Monsun...

Manchmal laeuft das Leben und eine Reise so wie man es will und plant und manchmal ist man in Indien oder es ist Monsun. Nach gluecklichem Wiedersehen in Madurai und einem kurzen Besuch im oertlichen Krankenhaus (jaja der Magen...) haben wir gestern Tamil Nadu verlassen und uns auf den Weg nach Kerala gemacht. Mir stand nach den Tempeln und Strassen und hupenden Autos der letzten Tage der Sinn nach Strand, Ruhe, Sonne und Kanutour und Bettina fand das zum Ankommen um einiges besser als eine weitere Stadt. Dank Fehlinformation im kompetenten Tourist Information hatten wir dann das grosse Vergnuegen 10 statt 6 Stunden auf den exzellenten Strassen durchgeschuettelt zu werden (der Express Bus fuhr eine Stunde frueher als uns gesagt worden war...).
Heute war dann der Plan uns durch die Wasserstrassen chauffieren zu laasen und den oertlichen Bauern und Handwerkern bei der Produktion zuzuschauen. Bloederweise haben wir uns fuer die Nachmittagstour entschieden die buchstaeblich ins Wasser fiel. Naja, eigentlich sollte der Monsun hier ja auch schon laengst vorbei sein, schuld an dem Schlamassel sind also wahlweise die Klimaerwaermung, die Templer, die Illuminaten oder Tokio Hotel. Dafuer geniessen wir jetzt die Ventilatoren-Synchron-Rotation in dem geschmackvoll Tuerkis-Rose-Gruen gestrichenen "High-Speed-Asia-Net" und werden heute abend ein paar Raeucherstabchen fuer besseres Wetter anzuenden, bevor wir dann morgen die Faehre nach Alleppey nehmen. Die zumindest sollte ueberdacht und somit auch regentauglich sein und da erstmal wohl keine Wetterbesserung ansteht werden wir einen Zwischenstop im Ashram einlegen und dort Yoga und Meditationskurse nehmen. Dann scheinen wir naemlich von Innen heraus und werden den garstigen Schnee zum Schmelzen bringen wenn wir wiederkommen.
Was wir bis jetzt von Kerala gesehen haben war zuauf jeden Fall sehr schoen, ich geh also davon aus dass die naechsten Tage phaenomenal werden und bin froh dass mein Magen wieder brav das tut was er soll.
Bis dahin, bleibt gesund und erfriert nicht!

Monday, November 22, 2010

Nightmaretravels continues...

nach der Nachtbusfahrt nach Thanjavur war ich ja recht ueberzeugt dass nicht mehr so viel Schlimmeres an Reisemoeglichkeiten folgen koennte, weshalb ich mich frohen Mutes fuer den 4 Uhr Zug nach Rameswaram entschieden habe. Morgends um halb 4 am Bahnhof durfte ich dann gleich mal feststellen dass das englische Schlange stehen sich hier nicht wirklich durchgesetzt hat. Ich hab mir aber trotz allem ein ticket erkaempft und irgendwann auch den richtigen Zug gefunden. Ob da schon alle raus waren die raus wollten konnte ich nicht so ganz feststellen, ich bin auf jeden Fall irgendwann rein. Im Inneren bot sich das absolute Schreckensbild fuer mich als Profi-Klaustrophobiker: Leute auf dem Boden, auf den Gepaeckablagen und auf den SItzen sowieso. Von den sonst so zuvorkommenden Indern war auch keiner bereit mir zu sagen wo ich mein Rucksaecklein abstellen koennte. Englisch war auch nicht gerade verbreitet, schliesslich hab ich mit Haenden und Fuessen gefragt ob ich nicht dedas DIng auf die - freie - Gepackablage legen kann, dem wurde nicht widersprochen weshalb ich es tat. 5 Sekunden spaeter stuermta dann ein sehr erregter Mann auf mcih zu und fing an zu schreien, naja... eventuell war das wohl sein Plat? Den Rucksack wieder nehmen durfte ich aber auch nicht und 2 FrFrauen eine BAnk weiter haben mich dann schliesslich in ihre Mitte genommen. Von dort aus konnte ich dann ganz wunderbar beobachten wie die Kakerlaken ueber die Lehnen spazieren. Die Fahrt wurde jedoch immer netter und am Ende stieg einer nach dem anderen aus und der Herr gegenueber meinte noch "please be safe and don't be alone". Ich tue also mein sicher und nicht allein zu sein ;).
Rameswaram ist auf jeden Fall grossartig und unbedingt sehenswert. Ich habe halb verfallene Fischerdoerfer am Ende der Welt besucht und unter einem Baumtempel gesessen (jetzt weiss ich auch woher der Avatar-Scriptwriter seine Idee her hatte, der Baum hat naemlich Lianen die nachwieder in die Erde wachsen und dann wieder hoch wachsen - meega beeindruckend).
Ausserdem in Thanjavur: mein erstes Thali gegessen und die korrekte Handessweise gelernt, das erste Mal per Pferdewagen gefahren (viel besser als Tuk Tuk, da kann man naemlich den Fahrer nicht fragen ob sein Motor einen Namen hat...)
Morgen dann Weiterreise bei Tag und bei Schnellbus nach Madurai wo ich meine charmante Reisegefaehrtin Bettina antreffen werde.
Euch allen bitte keine Nightmares, Erfrierungen und Terrorgefahren!

Friday, November 19, 2010

Elefantenkuesse...

nach einigen Verzoegerungen und Planaenderungen ist es mir am Mittwoch doch tatsaechlich gelungen nach Kanchipuram zu gelangen. Kaum war ich dort wolte ich auch schon wieder in den naechsten Bus steigen und woanders hinfahren, die Stadt ist naemlich vorallem chaotisch. Auch wenn sie sich mit Mamallapuram den halben Namen teilt, mit der Verwandtschaft kann das nicht so weit her sein. Zum ersten Mal Strasse ueberqueren habe ich ungefaehr 7 Minuten gebraucht und bin mental schonmal gestorben. In meinem malerischen Hotel angekommen (besnders schoen: das von der Decke tropfende Wasser), habe ich erstmal in Erwaegung gezogen NIE wieder vor die Tuer zu gehen, mich dann aber aus verschiedenen Gruenden gegen diese Option entschieden. So bin ich dann abends bei Mondschein im Tempel rumgestolpert und habe noch eine unglaublich lustige Unterhaltung mit zwei jungen Inderinnen am Wasserbecken gehabt (die eine wollte danach Feedback wie ihre Conversation Skills seien, ich hab beiden ein A+ gegeben).
Donnerstag morgen um halb 7 ging das Tempelhopping dann auch gleich weiter, einer schoener als der andere, nur war ich sehr enttaeuscht dass die Tempelelefanten noch am Duschen waren und mir nicht ihre Ruessel auf das Koepfchen legen konnten. Beim darauffolgenden Fruehstueck wurde ich auch gleich mal fotografiert und als ich meinerseits dann einen Bananenverkauefer um Fotoerlaubnis gebeten habe, gleich mal Bananen geschenkt bekommen.
Die Tempel sind um einiges schoener als es die Stadt ist, in der man an jeder Ecke zum Sarikauf ueberredet werden soll (Kanchipuram ist DIE Seidenproduktonsstadt, eigentlich wollte ich ja fragen ob ich irgendwo die netten angeketteten Kinder besichtigen kann die die Dinger herstellen...) und so hab ich mich dann abends in den Bus nach Thanjavur gesetzt.
So eine Nachtbusfahrt ist ja auch sehr interessant.... indischer Pop in eienr Lautstaerke dass man taub zu werden glaubt (und meine Ohrstoepsel irgendwo unten im Rucksack). Um halb 7 heute morgen wurde ich dann auch charmant aus dem Schlaf gerissen und in Thanjavur abgesetzt wo ich mir den Luxus einer heissen Dusche und Waescheservice gegoennt habe (ich glaube das Geld war gut investiert).
Thanjavur hat einen Palast und einen absoluten Hammertempel, den ich heute abend bei Sonnenuntergang genossen habe. Diesmal war auch der Tempelelefant wach und geduscht und hat mir einen Ruesselkuss auf die Stirn verpasst. Die Stadt ist weniger stressig als Kanchipuram, aber eigentlich hab ich hier jetzt auch gesehen was es zu sehen gibt und so werde ich mich morgen frueh um 4 an den absolut suedoestlichsten Punkt Indiens begeben nach Rameshwaram und dort das Gefuehl geniessen am Ende der Welt zu sein. Zwar bin ich im Strasse ueberqueren um einiges besser geworden (und sterbe auch nicht mehr jedesmal) aber ich glaub so ein bisschen Strand find ich mal wieder ganz gut.

Es kuesst und gruesst die Elefantendame

Sunday, November 14, 2010

New Shores...

nach mindestens jahrtausendelangem Schweigen an dieser Stelle und relativer Haeuslichkeit meinerseits habe ich beschlossen diese wundervolle Plattform zu nutzen, um meine Entdeckungen und Erfahrungen am anderen Ende der Welt mit Euch zu teilen und immer mal wieder wissen zu lassen, dass ich noch am Leben und nicht der Malaria oder boesen Kinderhaendlern in die Haende gefallen bin.
Nach tagelanger Reise (an Uebertreibungen soll hier nicht gespart werden) und einem flugs neben der Strasse gewechselten Reifen, bin ich Donnerstag Mittag in Mamallapuram angekommen und war erstmal verwirrt. Erwartet hatte ich ein gechilltes kleines Staedtchen am Meer, was ich vorfand glich eher der Touristenfalle schlechthin. Laden hinter Laden mit Verkaeufern die nichts anderes im Sinn zu haben scheinen, als mich so gut wie moeglich uebers Ohr zu hauen. Drei Tage spaeter habe ich allerdings erstmal gelernt damit umzugehen und bin ganz erstaunt wie gut meine Abwehrtaktik funktioniert. So gut, dass ich teilweise Dinge geschenkt bekomme - ich bin verwirrt.
Verwirrend ist allerdings vieles hier, zum Beispiel dass man das warme Wasser zum Duschen mit einem Eimer auf dem Hotelflur holen soll, man kann es allerdings auch einfach lassen, es ist naemlich sowieso viel zu heiss. Bis jetzt sind mir gluecklicherweise weder Ratten noch Kakerlaken begegnet nur gegen die Moskitos hab ich mich noch nicht so ganz erfolgreich durchgesetzt und muss immer wieder ein bisschen Blut lassen, die Abwehr ist also noch ausbaufaehig.
Genauso verwirrend sind die Leute die man teilweise trifft, zumindest weiss ich nicht so ganz was ich davon halten soll, wenn mir Leute Dinge ueber mein Leben erzaehlen, die sie gar nicht wissen koennen sollten. Naja, vielleicht bin ich weniger verwirrt wenn ich ein bisschen weiterreise. Morgen bin ich zum Essen auf dem Land eingeladen und uebermorgen begebe ich mich dann nach Kanchipuram um mir viele schoene Tempel und die dazugehoerigen Elefanten anzuschauen.
Neben unglaublich vielen Laeden gibt es in Mamallapuram vor allem Steinmetze und alte Tempel auf denen Affen herumturnen, ausserdem noch Strand und natuerlich Kuehe und Ziegen und Schweine die hier auf der Strasse rumspazieren. Es ist schon interessant wenn man zum erstenmal hier mit dem Auto rumgefahren wird: gehupt wir eigentlich staendig und die Fahrbahnarkierungen sind eher als Vorschlaege zu betrachten: also ich werd mir hier sicher kein Moped mieten (wie das der Resisefuehrer empfiehlt), schliesslich hab ich ja auch noch zwei Beine die ganz gut funktionieren und Busse gibt es ja auch noch. Aber wenn dann ploetlich die indische Klischee-Kuh ueber die Strasse laeuft ist das doch sehr cool.
Also, lasst es Euch gut gehen im kalten Deutschland (wenn ich sage dass bei mir zuhause keine Kokosnuesse und Bananen wachsen werde ich immer SEHR mitleidig angeschaut), liebste Gruesse aus der Ferne,
Johanna