joäna abroad

Thursday, February 24, 2011

Heilige Fluesse...

...verfuegen anscheinend ueber spirituelle Reinigungskraft die so stark ist, dass der tatsaechliche Verschmutzungsgrad des Wassers obsolet wird. Nach ein paar Tagen entspannen im buddhistischen Bodhgaya habe ich es Mitte der Woche tatsaechlich nach Varanasi geschafft. Eine Stadt die ich sehen wollte, seit ich vor mehr als 10 Jahren einen Artikel ueber sie gelesen habe. Varanasi ist den Hindus sehr heilig und die am laengsten kontinuierlich bewohnte Stadt der Welt. Wer in Varanasi stirbt kann vom Rad des Lebens erloest werden und Nirvana erreichen oder so. Warum genau der Ganges hier besonders heilig ist weiss ich nicht, aber es ist sehr beeindruckend morgends bei Sonnenaufgang ueber den Fluss gerudert zu werden und die Glaeubigen bei ihren Ritualen zu beobachten. Das Wasser ist zwar hochgradig giftig, was weniger an den Leichen liegt die 24 Stunden an manchen Stellen verbrannt werden oder teilweise ohne Verbrennung direkt dem Fluss uebergeben werden, als an den Mengen von Abwasser die ungeklaert die heiligen Wasser beschmutzen. Wer weiss, wenn die Seele erstmal gereinigt ist ist der Koerper vielleicht unverwundbar? Trotzdem kann ich die Japaner nicht verstehen, die den ganzen Tag mit Mundschutz herumlaufen aber sich dann strahlend und fuers Photo posierend in das giftige Wasser stuerzen.
Sehr schoen sind aber die Riten die jeden Abend von mehreren Priestern vollzogen werden, weniger schoen dafuer die Menge an Moskitos. Aehnlich zahlreich sind auch die Touristen hier, was dazu fuehrt dass man keine 2 Meter unbehelligt zuruecklegen kann weil einem jeder hier Pashmina Schals, Hosen, Handicrafts, Raeucherstaebchen oder Bootsfahrten verkaufen will. Sehr schoen der Spruch "Yes Madam what do you want?" Manchmal fuehle ich mich bewegt den Leuten zu erzaehlen dass ich mich in einem Zustand absoluter Zufriedenheit befinde und mich von alltaeglichen Beduerfnissen und dem Verlangen nach materiellem Besitz laengst verabschiedet habe aber das ist nur semi erfolgreich. Das Einzige was ich wirklich gerne kaufen wuerde sind ein paar Monatskontaktlinsen aber das ist nicht so einfach. Wenn ich nach "disposable lenses" frage wird mir erklaert, dass ich die Linsen zwar schon zwei Jahre tragen kann aber ich darf sie auch gerne schon nach einem Monat wegwerfen, aha.
Mal schauen wie lang ich es noch auf der Touristenstrasse aushalte. Es ist schon ganz nett zur Abwechslung mal ein paar mehr Europaeer um sich rum zu haben, aber zeitweise wird es auch ein wenig nervig. Das haelt mich allerdings nicht davon ab mich heute Abend auf den Weg zu DER Touristenattraktion schlechthin zu machen und morgen den Taj Mahal zu besichtigen. Doch damit nicht genug, ich mache sogar einen echt amerikanisch-japanischen Besichtigungsstop und setze mich abends in den naechsten Zug nach Rajasthan.
In Rajasthan soll es Kamele, Wueste, bunte Staedte und Palaeste wie aus 1001 Nacht geben, ich bin also sehr gespannt. Wahrscheinlich sind alle Stedte voll mit Europaern, Amerikanern und Japanern aber mal schauen, wenn es mir zu viel wird besuche ich eben noch ein paar indische Pilgerorte in Gujarat oder so. Mein Fieber bin ich auf jeden Fall losgeworden und der Husten laesst auch langsam nach ob das wohl an der positiven Ganges Energie liegt? Die einzige Frage die mich wirklich belastett ist ob ich auf einem Kamel wohl seekrank werde? Erfahrungsberichte werden hoffentlich folgen. Bis dahin wuensche ich Euch viel sauberes Wasser!

Saturday, February 19, 2011

Katzengeburtstag und Monsterbaeume

Kalkutta ist dreckig, immernoch, auch meine dreiwoechige Anwesenheit haben die Stadtvaeter leider nicht zum Anlass genommen die Feinstaub oder was auch immer Belastung drastisch zu senken. Es ist jetzt nicht so dass ich aus gekraenktem Stolz mich dazu entschlossen habe die Tage in meinem Hotelzimmer zu verbringen, aber die vergiftete Luft hat meine Genesung von diversen Maladien leider behindert und so kann ich nicht viel von der Schoenheit Kalkuttas berichten, beschraenken sich meine Augenzeugenberichte doch leider hauptsaechlich auf die vier Waende meines Dachterassenzimmers und die darumliegenden Strassen.
Apropos Dachterasse: hoechstmotiviert wollte ich meine neuerworbene Yogaleidenschaft kultivieren und habe mir dazu eine aeusserst formschoene und dezent lilabluemchenverzierte Yogamatte zugelegt. Nach dreimal Sonnenaufgangsyoga auf dem Dach hatte der Spass allerdings schon wieder ein Ende, irgendein anderer Reisender fand meine dezent lilabluemchenverzierte Yogamatte wohl auch schoen und hat sich entschlossen dass diese nun mit ihm bzw. ihr weiterreist. Was sagt man dazu? Mein Menschenbild hat wiedereinmal tiefe Risse erhalten und so schwanke ich nun zwischen Erleuchtung und Desillusionierung (mal schauen ob am Ende die Guten siegen...).
Doch auch in vier Dachterassenzimmerwaenden kann viel passieren. Ich teile mir das Zimmer mit einer lustigen Kanadierin, vor ein paar Tagen weckte sie mich mit den Worten "You're probably gonna hate me, but you got to have a look at this!" Schlaftrunken (auch ein sehr schoenes, viel zu wenig verwendetes Wort) wie ich war hab ich erstmal ne Weile gebraucht um zu verstehen dass sie mit mir spricht und mindestens nochmal so lang um zu verstehen dass die Katze auf ihrem Bett nicht alleine da war, sondern sich in den fruehen Morgenstunden vermehrt hatte und gerade im Begriff war sich weiter zu vermehren. Ihr vorherige Mitbewohner hatte kein Problem damit die Hotelkatze samt aller ihrer Laeuse in seinem Zimmer zu beherbergen und da hat sich das gute Tier wohl dran erinnert. Auf jeden Fall ist sie morgends um 6 mit ihrem dicken Bauch durchs Fenster zu meiner Mitbewohnerin ins Bett gejumpt und als diese aufgewacht ist hatte sie nicht nur eine Laeusekatze sondern noch zwei Katzenbabies im Bett. Die Vermehrung um zwei weitere Katzenbabies konnte ich dann live, in Farbe und aus naechster Naehe selbst beobachten. Mit nuechternem Magen gar nicht so einfach, aber meine wissenschaftliche Neugier musste befriedigt werden. Allerdings stiess diese an ihre Grenzen bei den Geraueschen die das Durchbeissen und darauffolgende Verspeissen der Nabelschnur und Plazenta erzeugen. Doch genug der wissenschaftlichen Entdeckungen, die vier Katzenbabies waren zumindest zeitweilig laeusefrei und als sie vom Glibber befreit waren auch sehr niedlich (mit ihren verdrueckten Gesichtern sehen sie aus wie kleine Loewen). Wir haben die vermehrte Katze dann der Obhut der Hotelbesitzer uebergeben und meine Mitbewohnerin hat sich dem Waschen ihrer Decke gewidmet.
Irgendwann habe ich dann auch genug Kraefte gesammelt gehabt um mich wieder der englischen Sprachvermittlung zu widmen und habe in meine fleissigen Eleven dazu gebracht mir die Geschichte von den drei kleinen Schweinchen vorzuspielen. Es ist schon sehr schoen wenn Schweinchen Nummer zwei versucht den Preis fuer die Stoecke die es zum Hausbauen braucht von 100 Rupies auf 50 Rupies runterzuhandeln! Ich glaube die Kinder hatten ein bisschen Spass mit mir und so war ich auch recht betruebt als ich mich gestern verabschieden musste. Ob ich denn bald wiederkomme? Jaja, wenn ich ueberall wiederhinkommen koennte wo es mir gut gefallen hat... Zum Abschied haben sie aber sehr schoene Bilder gemalt und die Leiterin der Organisation hat mir meine Haende und Arme mit Henna bemalt. Das wollte ich schon immer mal haben seit ich 14 war und ich muss sagen: das putzt ganz ungemein! (Das ist uebrigends ein literarisches Zitat ich muss doch auf meine latente Intellektualitaet hinweisen.)
Meinen letzten Tag in der giftigen Stadt wollte ich dann schliesslich an der frischen Luft verbringen und so hab ich mich auf den Weg in den botanischen Garten gemacht. Nach der einstuendigen Busfahrt hatten meine Lungen ein bisschen Sauerstoff auch bitter noetig und so bin ich unter Palmenbaeumen durchspaziert und habe den groessten Banyantree der Welt gesucht und gluecklicherweise auch gefunden. Banyantrees sind indische Feigenbaueme (allerdings sind die Fruechte nicht essbar) und als alte Baumumarmerin mit eines meiner persoenlichen Indienhighlights. Ihre Zweige wachsen wieder in den Boden und werden zu neuen Staemmen und so koennen die Dinger riessig werden wenn man sie in Ruhe wachsen laesst. Die Busrueckfahrt hat die vorherige Sauerstoffzufuhr zwar sicher wieder zunichte gemacht aber egal.
Eigentlich wollte ich mich ja in Richtung Darjeeling aufmachen um endlich mal zu meiner Teeplantagenbesichtigung zu kommen. Diesmal ist es nicht der Monsun sondern die unterdrueckte lokale Bevoelkerung die einen eigenen Staat namends Gorkaland fordert und deshalb gerade streikt, die mir einen Strich durch die Teeplantage macht. Da ich also mein wissenschaftliches Beduerfnis die Teeanbaubedingungen zu studieren nicht befriedigen kann, mache ich mich weiter auf die Suche nach Erleuchtung und begebe mich an die Staette wo Buddha selbige erlangt hat. Mal schauen ob es funktioniert, wenn nicht Erleuchtung so bekomme ich dort eventuell eine neue Yogamatte oder erlange Genesung von meiner Erkrankung der oberen Atemwege. Danach folgen dann weitere spannende heilige Staedte, ich werde mein Bestes tun Euch unterrichtet zu halten!

Sunday, February 13, 2011

Kindergeburtstag - mit 30 Bollywoodtaenzern!

Unterwegs sein ist ja sehr schoen insbesondere wenn man in pitturesken, kleinen Staedtchen vorbeikommt in denen man unter Mangobaeumen liegt oder heilige Elefanten beobachtet. Leider sind die in Kalkutta nicht gerade zahlreich vorhanden. Stattdessen dominieren hiere Busse, Autos, von Hand gezogene Rikschas, Kraehen, Hunde, Menschen, Menschen, Menschen, Staub, Dreck, Abgase, Feinstaub, Abfall und Strassenstaende das Stadtbild. Auch die sogenannte Traveller-Area hier ist alles andere als entspannt. Gegessen wird hauptsaechlich auf der Strasse oder in allenfalls semi-sauberen Etablissements die jegliche Art von Charme und Freundlichkeit einsparen und das "Hotel"personal befindet sich irgendwo zwischen desinteressiert und unfreundlich.
Den durchschnittlichen Reisenden mag das nicht unbedingt stoeren, schliesslich hat Kalkutta einiges ausserhalb dieser Traveller-Area zu bieten. Nach einer Woche giftiger Luft und hygienisch zweitklassiger Umstaende stellte sich bei mir allerdings ein leichtes Unwohlsein (bzw. hohes Fieber inklusive Magenproblemen) ein was meine Lehrtaetigkeiten erstmal ein- und meinen Bewegungsradius auf besagte Traveller-Region beschraenkte. Umgeben von Laerm, Dreck, Staub, Voegeln und Menschen und vier Waenden plante ich also extravagante Geburtstagsparties mit Champagnerstroemen, Whiskeybrunnen und Bunnies in Torten. Woran deren Realisierung scheitern koennte wurde mir schlagartig beim Geburtstagsfruehstueck bewusst, als ich gestern morgen meinem geschundenen Magen ein Festtagsmahl von Toast und Honig goennen wollte: dank Zimmergefangenschaft und unterrichten kannte ich hier keinen Menschen. Ich habe mich bisher auf meiner Reise wenn ueberhaupt nur fuer Momente einsam gefuehlt, aber mit fieberschwachem, nuechternen Magen hat dieses Gefuehl ungeahnte Wirkung. Ich muss auch dementsprechend ausgesehen haben und so hat sich Maria aus Spanien erbarmt und mit Trost und Gesellschaft gespendet. Ihre Gesellschaft war allerdings nur von kurzer Dauer und nach ein bisschen mehr "Ausruhen-zum-Gesundwerden" hab ich beschlossen, dass ich gesund genug bin um wieder unterrichten zu gehen, denn Nichtstun ist nur dann schoen wenn entweder die Umgebung oder die Gesellschaft nett ist allerdings nicht, wenn man nicht das tun kann was man tun will.
Nach einstuendiger Bus- und Rikschafahrt (mit Motor, nicht von Hand) endlich bei Balo angekommen, fehlte von den Kindern jede Spur, die kaemen heute spaeter. Fuenf Minuten spaeter sind sie dann auch in ihren allerschoensten Kleidern hereinspaziert und ihr "Happy Birthday" koennte so mancher Video-Plattform-Hausfrau als Beispielstueck vorgespielt werden. Dreissig Kunstwerke und eine Geburtstagszueckergusstorte spaeter wurde ich dann aufgefordert Platz zu nehmen, die Kinder haetten was vorbereitet. Was bereiten indische KInder wohl internationales fuer die fremdsprachige Tante vor? Allerfeinste Bollywoodtaenze! Grossartig wenn 6jaehrige die Hueften schwingen als ob das ihre Haupttaetigkeit ist... nach diversen Gruppenvorfuehrungen musste ich dann noch bewerten ob die Maedels oder die Jungs nun die besseren Taenzer waren: beide sehr gut, aber die Maedels haetten die schoeneren Kleider, war meine diplomatisch Meisterantwort, die leider nicht als solche, sondern als weiblicher Sieg verstanden wurde (da es in diesem Land davon allerdings leider viel zu wenige gibt ist das wohl nicht weiter schlimm). Danach durfte ich dann aber selber die Beweglichkeit meiner Arm-, Hueft-, und sonstiger Gelenke unter Beweis stellen und meine allerfeinsten Bollywoodmoves auspacken. Ich hatte sehr viel Spass.
Nach weiteren 45 Minuten Bus-Abgas-Stau-Geschuettel wieder im idyllischen Heimatbezirk angekommen, sorgten die vielen Glueckwunschmails und Nachrichten die Ihr mir zukommen lassen habt fuer genau den Rest an Serotonin den es gebraucht hat um den morgendlichen Kummer wieder zu vergessen. Ich hab mich sehr sehr sehr gefreut!
Eine weitere Woche werde ich jetzt noch im schoenen Kalkutta bleiben und mich dann Samstag zu Buddhas Erleuchtungsort Bodhgaya aufmachen. Nach Laerm, Dreck etc. brauchen meine Lungen, mein Kopf und der Rest meines Koerpers Entspannung, frische Luft und gute Schwingungen und rezitierende Moenche, Parks und Tempel scheinen da ein geeigneter Ort fuer zu sein.

Tuesday, February 08, 2011

Singende Hausfrauen und goettliche Weisheit

Nachdem ich die neue Woche voll fabelhafter didaktischer Ideen und paedagogischer Motivation begonnen habe, wurde mir heute gleich mal eine Feiertagsverschnaufspause gegoennt Und was koennte besser passen als ein Festival zu Ehren Sarasvatis der Goettin zustaendig fuer Lernen, Lehren, Studieren und Weisheit? Ich habe also meine freie Zeit weise genutzt und bin durch die Strassen rund um Kalkuttas Haupttempel spaziert. Dort konnte ich nicht nur beobachten wie die Gottheits-Statuen hergestellt werden, sondern auch jede Menge private, schoen mit Bluemchen geschmueckte Sarasvatis bewundern. Nicht zu vergessen die dazugehoerigen Gross- und Kleinfamilien: alle in ihren allerschoensten Saris und Kurtas, die Maedels mit ihren glitzerndsten Ohrringen und dem strahlendsten Lippenstift... sehr schoen dass sich hier jedes Kind vor die Kameralinse draengt!
Den Spaetnachmittag hab ich dann damit verbracht inoffiziellen Kricketmatches zuzuschauen und die zugrunde liegenden Regeln zumindest ansatzweise zu verstehen. Weil ich alle meine Buecher mal wieder ausgelesen habe, hatte ich dann noch eine nette Unterhaltung mit einem Buchverkaeufer. Ich meinte sein Preis sei viel zu hoch fuer ein gebrauchtes Buch woraufhin er meinte: this book very good, very funny book! ich habe ihm zu verstehen gegeben dass ich ihm das gerne glaube, aber dass ich das Buch in Deutschland um einiges billiger kriegen wuerde woraufhin er meinte: yes yes, but in India books more expensive. Jaja... ich hab den Preis ein bisschen runtergehandelt aber bei Buechern faellt mir das irgendwie weniger leicht als bei Pashmina Schaals und Fusskettchen. Zumindest bin ich jetzt gut versorgt mit "very good books", also Weisheit in gedruckter Form.
Nachdem ich mit meinen conversation skills bei den Kindern nicht soviel weitergekommen bin hatte ich die grossartige Idee ihnen ein paar englische Kinderlieder beizubringen. Das erste Problem ist dass mein Repertoire an englischen Liedern auf ein paar furchtbare Weihnachtslieder beschraenkt ist. Ich habe mich also, ganz 21st century maessig, hilfsuchend an eine grosse Internet Videoplattform gewendet - uiuiuiuiui ganz schoen grusselig was man da so findet: mittelalte amerikanische Frauen die ihre freie Zeit damit verbringen Kinderlieder moeglichst laut und falsch von sich zu geben, verbunden mit den obligatorischen Handbewegungen. Grusseliger als das fand ich allerdings die Kommentare von anderen Muettern, die meinten sie wuerden ihren Kindern immer diese Videos vorspielen. Warum singen die denn nicht selber? Viel schiefer kann das auch nicht sein. Wie dem auch sei, die Suche war sehr erheiternd, allerdings nicht allzu erfolgreich denn abgesehen von "Itsy Bitsy Spider" habe ich kein Lied gefunden dem irgendeine Geschichte zugrunde liegt die die Kinder begreifen und eventuell spielen, malen oder sonstwas koennen. Falls jemand irgendeine bessere Idee hat: her damit!
Ich hoffe sehr Ihr seid alle gut gelaunt und amuesiert, ansonsten kann ich Kinderliedervideos empfehlen (und eventuell bald noch ein "very funny book"?).
Liebste Gruesse von der erheiterten singenden pseudo-Lehrerin!

Sunday, February 06, 2011

Yoga, Bollywood, Whiskey, Kricket und Slums-experiencing India!

Die letzen Wochen waren voll. So voll, dass es unmoeglich war kohaerent zu denken viel weniger meine inkohaerenten Gedankenstroeme mittels inadequater Internetverbindung Euch mitzuteilen. Das neue Jahr habe ich ganz entspannt mit Yoga und Ayurveda angefangen. Waehrend meinem zweiwoechigem Rueckzug von der Welt habe ich sehr interessante Leute kennengelernt. Unter anderem eine Franzoesin die fuer eine NGO in Kalkutta ehrenamtlich taetig ist und mir angeboten hat fuer ein paar Wochen Englisch zu unterrichten. Das hat erstmal mein seelisches Gleichgewicht ordentlich durcheinander gemixt, eigentlich wollte ich ja Ende Januar nach Hause fliegen und anfangen serioes und erwachsen zu werden... Ich hab ihr also gesagt, dass ich mich spaetestens am 28. Januar entscheiden werde und Anfgang Februar kommen koennte
Entscheiden konnte ich mich nicht, also bin ich erstmal nach Aurangabad gefahren um wunderschoene Hoehlentempel zu besichtigen habe und alle anderen Touristen mit meiner Entscheidungsunfaehigkeit zu nerven. 99% der Genervten haben mir geraten zu bleiben aber ich konnte mich trotzdem nicht entscheiden, weshalb ich mich auf den Weg nach Mumbai gemacht habe. Auch in Mumbai wurde mir von allen Seiten geraten zu bleiben und so hab ich dann am Freitag, ungefaehr 48 Stunden vor meinem Flug, mich endlich zu einer Entscheidung durchgerungen und den Flug nochmal um ein paar Wochen verschoben.
Mit ungefahr 5 kg leichterem Herzen konnte ich dann auch Mumbai entdecken und geniessen und hab mich gleichmal fuer Bollywood verpflichten lassen. Entdeckt worden bin ich leider nicht und so muss mich wohl langsam von meinen Model/Schauspielertraeumen verabschieden. Dafuer durfte ich ca. 8 Stunden in einem aeusserst unvorteilhaften Kleid und extrem gefaehrlichen Schuhen mit "hands up in the air" meine allerfeinsten dance-moves vorfuehren. Und wofuer das Ganze? Fuer den Kricket Worldcup! Dieses gesellschaftliche Grossereignis wird von der allseits geschaetzten und bekannten McDowell Distillery gesponsort und fuer den entsprechenden Werbespot brauchte man wohl dringend noch ein paar Europaeer die keine Probleme haben in kurzen Kleidchen zu tanzen (jaja, haette ich das mal vorher gewusst...). Es war auf jeden Fall interessant und ich habe den Philipp Lahm des indischen Kricket-Teams aus der Naehe gesehen.
Nach einem weiteren interessanten Tag in Mumbai hab ich mich dann auf den Weg nach Kalkutta gemacht, die geplante 33stuendige Zugfagrt war im Endeffekt wohl eher eine 48stuendige Odysse aber ich bin angekommen. Seit Dienstag tue ich jetzt also mein Bestes um 15 Kindern ein bisschen Englisch beizubringen. Mein "Unterricht" bzw. meine Nachhilfe hier hat nichts mit dem zu tun was ich in Kalifornien oder in Deutschland gemacht habe. Die Kinder die von der NGO gefoerdert werden gehen alle zur Schule und kommen nachmittags zum Hausaufgaben machen oder zum Spielen vorbei. Englisch lesen koennen sie alle super, nur leider verstehen sie kein einziges Wort von dem was sie gerade so schoen vorgelesen haben. Dank indischer Hoeflichkeit geben sie das aber nie zu. Dass ich ihnen nie mal eben uebersetzen kann was ich von ihnen will macht die Sache nicht unbedingt leichter. Ich versuche mein Bestes sie mit Spielen oder mit Bildern zum Reden zu bringen, aber das ist nicht unbedingt leicht und mir fehlt eindeutig der paedagogische Hintergrund aber die Kinder scheinen Spass zu haben und ich auch. Falls jemand von Euch Lust hat mehr ueber die NGO zu wissen oder ein Kind zu sponsern: www.balo.it die Organisation ist so klein, dass das Geld auch wirklich direkt ankommt und was sie tun ist auf jeden Fall sinnvoll und effektiv.
Allein fuer die Erfahrungen der letzten Woche hat es sich schon gelohnt den Flug zu verschieben. Ich freu mich aber auch sehr darauf irgendwann meine allerliebsten German friends and family wieder zu sehen.
Bis dahin fuehlt Euch fest gedrueckt und nichtvergessen trotz wochenlangen Schweigens!