joäna abroad

Thursday, November 09, 2006

burn out...

...hab ich nicht! Weiß gar nicht was dieses Wort überhaupt bedeuten soll. Überanstrengung? Kenn ich auch nicht! Stress? Niiiiee gehört! Viel zu tun? Ja-haaa! Im Moment werden meine Wochen doch immer weniger und die Sachen die ich zu tun habe oder tun will immer mehr. Seit drei Wochen scheint sich die Zeit auch gegen mich verschworen zu haben: die Wochen haben diesen Geheimbund geschlossen und ausgemacht dass sie jetzt gaanz schnell vorbei gehen, so dass man das Gefühl hat sie haben nur 3 Tage und nicht 7. Und überhaupt! Die Tage, die Schweine, haben sich gleich mitverschworen. Statt 24 Stunden haben sie plötzlich nur noch 7. Und mit den Stunden will ich gar nicht erst anfangen!!!
Und während hier so die Zeit an mir vorbeisaust dass mir fasst schwindelig wird, versuche ich eine gute Lehrerin zu sein. Und das ist manchmal gar nicht so einfach... wenn die Stöpsel in der Nachmittagsbetreuung so tun als haben sie gewisse Regeln vorher noch nie gehört und die Fünfer so tun als haben sie noch überhaupt kein Wort Englisch gelernt oder wüssten nicht dass sie ins Buch schauen sollen wenn wir einen Text lesen... da frag ich mich dann manchmal ob ich überhaupt jemals genug Geduld haben werde um keinen allzu großen Schaden in den zarten Schülerseelen anzurichten.
Und bei den älteren Klassen komen dann ganz neue Probleme auf... die finden einen nicht mehr toll nur weil man größer ist (wobei das ist auch schon bei den Fünfern nicht mehr unbedingt der Fall das mit der Größe), sondern haben doch schon eine kritischere Wahrnehmungsfähigkeit. Und da frage ich mich manchmal was ich wohl so von mir halten würde wenn ich mich als Lehrerin hätte: "Ganz nett aber nix drauf", "irgendwie tut sie mir halt leid", "Geschichte ist halt eh blöd", "die soll mal nicht so stressen die kann doch eh nix"... erschwerend kommt noch dazu, dass ich von der ersten Klasse an eine starke Abneigung gegen Unterricht habe, die ich leider nie ganz verlieren konnte. Deshalb hab ich ein ganz schlechtes Gewissen dabei wenn ich die unterrichte, das Komische an den Schülern hier ist aber dass sie, glaub ich, unterrichtet werden wollen.
Na ja, manchmal habe ich dann den Wunsch, mich in einen schnuckeligen Hörsaal zu setzen und irgendeinem Professor zuzuhören der seine Ideen über den ersten Weltkrieg kundtut, anstatt diejenige zu sein die hier das Wissen verbreiten soll. Weil mir dank des bereits erwähnten Komplotts auch die Zeit fehlt mich ordentlich vorzubereiten und außerdem hab ich nie behauptet dass ich Ahnung von Geschichte hab nur weil ich das studiere :)
So, bevor jetzt jemand denkt ich stände tatsächlich am Rande des in der Überschrift erwähnten Syndroms, füge ich noch schnell hinzu dass Ironie und Übertreibung Stilmittel sind die ich äußerst gerne verwende ;) (nur leider manchmal wohl etwas zu subtil oder schlichtweg nicht erfolgreich).
Also drückt mir die Daumen für meine Englischstunde morgen bei den kritischen Neuntklässlern...
die selbstkritische Pseudo-Lehrkraft

1 Comments:

At 4:39 AM, Anonymous Anonymous said...

Ha! Locker bleiben, meine Guteste! Bei der Lehrkraft, die wir beide in der ersten Klasse genießen durften, ist das ja auch kein Wunder, dass du da vielleicht ein bisschen irritiert bist, Frau Rumm mit 2 Promille war auch hart.
Und ich drücke dir die Daumen!

 

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