joäna abroad

Saturday, December 09, 2006

Herzschmerzen...

ich kann es kaum glauben dass meine Zeit im "Golden State" jetzt wirklich schon fast ganz vorbei ist! Und ich muss zugeben dass es mir sehr schwerfällt dieser Tatsache ins Auge zu blicken.
Eigentlich ist es ja perfekt, wenn einem etwas so gut gefällt dass man gar nicht gehen möchte, aber im Moment überwiegt bei mir so ein bisschen die Trauer. Ich hatte aber auch einfach nicht geplant dass mir diese kleinen Dreckskinder so ans Herz wachsen... vorallem war ich nicht darauf vorbereitet dass es mir soviel Spaß machen würde die blöden Gören zu unterrichten - und das stellt jetzt echt ein ernsthaftes Problem dar: ein Beruf mehr den ich nicht so einfach unter "not an option" abhaken kann.
Da kann ich wohl nur mit den Plain White T's gehen und sagen "I didn't mean to get so close but I did" okay, okay es wird eindeutig zu schnulzig, emotional oder "amerikanisch" wie gewisse Leute sagen würden. Außerdem will ich nicht dass jetzt der Eindruck entsteht ich wolle nicht zurückkommen. Das ist ja das paradoxe: während ich das Ende meines Praktikums bedauere, kann ich auf der anderen Seite gar nicht darauf warten wieder Freiburg zu rocken und nach Stuttgart zu kommen. Um jetzt nochmal einen Ausflug ins Literarische zu unternehmen "zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust" (ich finde ja, man sollte ein Goethe Zitat für jede Gelegenheit haben - gut gefällt mir auch "Kloppstock!").
Außerdem muss ich dringendst mal wieder zu Friseur und die Erfahrung "Friseur in Amerika" hab ich schon gemacht - glaube kaum dass ich da ne Wiederholung brauche. Trotzdem werde ich ein wenig wehmütig wenn ich so meinen Wochenendeplan überdenke: Fahrrad verkaufen, Konto auflösen, San Francisco adieu sagen, versuchen Kleiderhaufen in Koffer zu packen... da hilft gar nix, ich muss eher daran denken was mich wieder zu Hause erwartet: Wasser das nicht nach Chlor riecht, Bier das weniger als 5 Dollar kostet, Kaffee aus Tassen ohne Plastikdeckel, ausschlafen, freie Nachmittage... (den Schnee und die Minusgrade verdränge ich noch solange bis sie da sind) und natürlich großartige Freunde und ooooozzzz die Paaartyy!
Allerliebste Grüße in zweigeteilter Vorfreude von der zerrissenen Reisenden

Nachtrag: eigentlich wollte ich ja über den großartigen Musicalerfolg des letzten Abends berichten... grandios, stunning und atemberaubend... eine Produktion die Theatergeschichte geschrieben hat und von der die Fachwelt noch lange sprechen wird!
Kein Kind wurde von umfallenden Kulissen erschlagen, die kleinen Ritter sind nur dann auf der Bühne gewesen als sie sollten, niemand hat sich die Augen mit dem Schwert ausgestochen und sogar die inkompetente Praktikantin konnte ihren Text!
Es war echt eine gute Aufführung was auch so als Abschluss ganz schön war.

1 Comments:

At 10:08 AM, Anonymous Anonymous said...

Liebe Literatin, zur Abwechslung noch ein Zitat von Matthias Claudius: "Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen".
Mit poetischem Gruss, Die Schwester

 

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